Optimale Konditionen bei der Anschlussfinanzierung

Niedrige Zinsen und eine gesunkene Kreditsumme ermöglichen aktuell kleinere Kreditraten bei der Anschlussfinanzierung als zu Finanzierungsbeginn. Wer seine Rate jedoch um jeden Preis senken möchte, der zahlt meist drauf. Vergessen Sie bitte nie, den Tilgungssatz bis zur maximalen Belastungsgrenze zu erhöhen.

Die Erhöhung der Tilgungsrate ist nicht nur sinnvoll, denn dadurch ist man schneller schuldenfrei sondern auch ein zwingendes „Muss“ der Anschlussfinanzierung.

Grundsätzlich ist doch der Darlehensbetrag im Vergleich zum Erstkredit niedriger, so dass  dem Kreditnehmer Entlastung winkt. Dazu noch ein günstigeres Zinsniveau und viele freuen sich über sinkende Monatsraten. Die Sache hat allerdings einen Haken: Niedrige Kreditraten führen im Endeffekt nicht zu weniger, sondern zu höheren Zinskosten. Schuld daran ist die geringe Tilgungsleistung. Sie verursacht bei niedrigen Zinsen sehr lange Kreditlaufzeiten, weil das Darlehen nur zögerlich abgezahlt wird. Die einzelnen Kreditraten sind zwar niedrig, aber unterm Strich summieren die vielen Monatszahlungen den Zinsaufwand zu großen Beträgen.

Beispiel: Wenn man einen Restkredit über 130.000 Euro mit einem Prozent Anfangstilgung fortführt, so wäre man bei einem Zinssatz von 3,5 Prozent erst nach 43 Jahren schuldenfrei. Die monatliche Belastung beläuft sich zwar auf moderate 487,50 Euro, die Zinszahlungen summieren sich aber im Lauf der Zeit auf über 121.000 Euro.

Es gilt also, einen vertretbaren Kompromiss zwischen Raten- und Tilgungshöhe zu finden. Gerade bei niedrigerem Zinsniveau lässt sich diese Strategie ohne Mehraufwand umsetzen.

Tilgen geht vor Sparen

viele Bundesbürger sparen, was das Zeug hält. Dabei gibt es für Spareinlagen weniger Zinsen als man für Kreditzinsen aufwenden muss. Wer Kredite vorrangig abbaut, erzielt also mehr Gewinn.

In der Krise legen die Deutschen lieber Geld für unsichere Zeiten zurück. So lag die deutsche Sparquote im Jahr 2010 bei rekordverdächtigen 11,5 Prozent. Andererseits leihen sich viele Menschen Geld bei der Bank – schließlich sind die Kreditkosten vergleichsweise moderat. Dabei wird oft übersehen, dass Kreditverpflichtungen in der Regel mehr Geld kosten als verzinste Sparanlagen im Gegenzug einbringen. Schulden abbauen bringt also mehr Rendite als das Anhäufen von Sparguthaben.

Viele Haushalte haben offene Schulden aus Auto- oder Immobilienfinanzierungen. Solche Kreditverpflichtungen kosten oft fünf oder sechs Prozent Zinsen. Jeder vorzeitig zurückgezahlte Krediteuro bringt quasi eine Rendite in Höhe des effektiven Kreditzinses. Und das noch völlig steuerfrei. Demgegenüber stehen aktuelle Zinsgutschriften von Festgeldern oder Sparbriefen von zwei oder drei Prozent. Angenommen ein Sparbrief bringt drei Prozent Zinsen, ein Autokredit kostet sechs Prozent, dann brächte der Verzicht auf den Sparzins bei gleichzeitiger Kredittilgung also mindestens einen Mehrertrag von drei Prozent.

Zieht man die Abgeltungsteuer in die Rechung ein, steigt der Gewinn an. Unterm Strich lohnt es sich also nicht, einen Kredit zu sechs Prozent Zinsen zu bedienen und gleichzeitig Sparbriefe mit zwei oder drei Prozent Guthabenzins zu kaufen. Um bei dieser Doppelstrategie kein Geld zu verlieren, müssten die Sparbriefe sechs Prozent Rendite bringen!

Wie ein Anleger Rendite „hebelt“ – der Leverage-Effekt

Bei jeder Kapitalanlage hat der Anleger grundsätzlich die Option, das Investitionskapital nicht vollständig selbst einzubringen sondern einen Teil zu finanzieren. Die Möglichkeiten einer Finanzierung hängen in erster Linie von den persönlichen Umständen des Anlegers sowie der gewählten Investition ab. Historisch gesehen liegt der durchschnittliche Effektivzins heute am unteren Ende der Skala und genau dies eröffnet Anlegern eine außergewöhnliche Finanzierungsmöglichkeit:

Eine Hebelwirkung wird immer dann erzielt, wenn die Kosten des Fremdkapitals geringer sind als der Ertrag der Kapitalanlage. Unter dem Gesichtspunkt der Eigenkapitalrendite ist in diesem Fall also eine möglichst hohe Fremdkapitalquote anzustreben. Nachstehendes Beispiel soll dies verdeutlichen:

1. Finanzierung mit 100.000 € Eigenkapital

Ertrag: 6,5 % p.a. vom Kapitaleinsatz (100.000 €) = 6.500,00 €
bezogen auf 100.000 € Eigenkapital somit 6,5 % Rendite

2. Finanzierung mit 100.000 € Eigenkapital + 200.000 € Fremdkapital

Ertrag: 6,5 % p.a. vom Kapitaleinsatz (300.000 €)                   = 19.500,00 €
abzüglich 4,25 % p.a. Zins von 200.000 € Fremdkapital        =   8.500,00
verbleibender Ertrag/Überschuss                                                 11.000,00 €
bezogen auf 100.000 € Eigenkapital somit 11,00 % Rendite

Was ich Ihnen empfehle?
Beschäftigen Sie sich mit dem Gedanken, nicht nur eine Wohnung zur Eigennutzung zu erwerben sondern 3 Wohnungen! Das Verhältnis von 1/3 Eigennutzung und 2/3 Vermietung bietet unter Berücksichtigung der Hebelwirkung hervorragende Chancen für Sie.