Baudarlehen für Selbstständige – Flexibilität oberstes Gebot

Für Freiberufler und Gewerbetreibende ist es oft nicht leicht, eine passende Immobilienfinanzierung zu finden. Kreditinstitute begründen ihre ablehnende Haltung zumeist mit Verweis auf unregelmäßige Einkünfte, fehlende Bilanzen oder hohen Zahlungsverpflichtungen des Antragstellers. Dass schwankende Einnahmen und ein gewisser Verschuldungsgrad für Selbstständige völlig normal sind, wird dabei gern „übersehen“. Viele Kreditinstitute wähnen sich eher auf der sicheren Seite, wenn sie externe Gehaltsabrechnungen in der Hand halten anstatt komplizierte Steuerbescheide oder unsichere Geschäftsprognosen bewerten zu müssen. Vor allem Selbstständige, die erst seit wenigen Jahren ein eigenes Geschäft betreiben, haben oft das Nachsehen. Hier bewerten Kreditinstitute die Risiken oft höher als die Sicherheiten.

Die Immobilienfinanzierung für Selbstständige erfordert hohes Beraterwissen und mehr Prüfungsaufwand für die Bank. Die Kreditvergabe via Internet wird dadurch erschwert. Internetbanken arbeiten mit standardisierten Darlehensfinanzierungen, denen eine genormte Kreditprüfung vorausgeht. Vereinheitlichte Prüfverfahren sollen die Risikoeinstufung des Kunden erleichtern und die Kreditvergabe beschleunigen. Selbstständige passen in der Regel nicht in dieses Schema, denn die allgemein üblichen Scoring-Verfahren sind häufig nicht anwendbar. Kreditinstitute gehen grundsätzlich davon aus, dass Einkommen von Arbeitnehmern in Festanstellung für einen längeren Zeitraum gesichert sind, während Selbstständige und Freiberufler jederzeit mit einem Einbruch ihrer Einnahmen rechnen müssen. Selbstständigkeit muss aber kein Ausschlusskriterium für eine Baufinanzierung sein, so eine Leiterin Baufinanzierung. Ihr Institut vergebe etwa jedes fünfte Immobiliendarlehen an Selbstständige. Noch nicht einmal Zinsaufschläge seien dabei fällig.

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